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Die Gottesanbeterin

von Anna Papst

Pfauen/Kammer

Premiere am 11. März 2013

Unterstützt vom Zürcher Theaterverein


Rita, eine junge Lehrerin, die mit den üblichen Schwierigkeiten ihres Berufs kämpft, hat Gott gesehen und sprechen gehört. Nun steht sie vor dem Dilemma, zwischen Tiefe der Erfahrung und Lebenstauglichkeit vermitteln zu müssen. Zunehmend von ihren Visionen bedrängt, muss Rita ihre Arbeit in der Schule aufgeben … Anna Papst, 1984 in Zürich geboren, hat „Die Gottesanbeterin“ als Auftragswerk des Schauspielhauses Zürich geschrieben. Es inszenierte Jörg Schwahlen, der am Schauspielhaus zuletzt als Regieassistent tätig war.

„Papst recherchierte im Umfeld von Freikirchen, sprach mit Geistlichen und Psychiatern. Diesen Stoff verwob sie mit Texten mittelalterlicher Mystikerinnen zu einem abgerundeten Werk, das die Grenze zwischen religiösem Eifer und Psychose auslotet. Was im Mittelalter als göttliche Vision galt, wird heute medizinisch als Wahrnehmungsstörung erklärt.“ NZZ


„Siebzig Minuten ganz dichtes Theater, das sich nicht mit Klischees aufhält, das sich wirklich für die Figuren und ihre Entwicklung interessiert und das ein schwieriges Thema sehr sorgfältig und sehr beherzt aufgreift.“ SRF 2


„70 Minuten oft aufwühlendes, dringliches Spiels aller fünf Protagonisten, die das auf maximale Wirkung reduzierte Bühnenbild psychologisch packend ausloten.“ Tages-Anzeiger


„Es ist ein spannendes und gleichzeitig sehr komplexes Thema, das Papst in ihrem verstörenden Theaterstück aufgreift.“ Thurgauer Zeitung


„Papst weiss die Ernsthaftigkeit des Themas mit Ironie zu brechen. Die Gebete und die Hilfsbereitschaft Ritas werden ad absurdum geführt, und mit der Figur der Meret (Yanna Rüger) stellt Papst der Protagonistin eine lebenshungrige Schwester zur Seite. Dieser Wirbelwind verkörpert alles, was der Religiösen zuwider ist: Sie raucht, verführt Männer, trägt Netzstrümpfe. Kurz: Ihr liegt eine Tafel Schokolade näher als das schlechte Gewissen. Jörg Schwahlen, Regieassistent am Schauspielhaus, streicht in der leicht gestrafften Fassung den Humor heraus, indem er Yanna Rügers Meret rotzig auftreten lässt und manche Witze durch noch lustigere ersetzt. Der Spagat zwischen Witz und Ernst gelingt mühelos, wenn auch die Szene in der Psychiatrie mit dem Berg an leeren Tablettenhüllen allzu plakativ geraten ist. Sonst inszeniert Schwahlen die Heiligkeit ohne Klimbim und Requisiten. Dafür ordnet er jene der fünf Darsteller, die gerade nicht auftreten, links und rechts des Bühnenrechtecks an. Statt in Bewegungslosigkeit zu verharren, tauschen sie Blicke oder schauen ins Publikum – auch die Nebenschauplätze dieses 70-minütigen Abends sind sehenswert.“ NZZ


„Die Schauspieler Christian Baumbach, Julie Bräuning, Yanna Rüger und Alexander Maria Schmidt sind bald Ritas Anhängerschaft, bald schlüpfen sie in die Rollen von deren Ehemann, Schwester, Psychiater und Arbeitskollegin. Zusammen mit Julia Kreusch sorgen sie für ein verstörendes Theatererlebnis.“ Aargauer Zeitung


„Im Mittelpunkt, wie Gott zwischen den vier Erzengeln, steht Rita (Julia Kreusch), die Gottesanbeterin. Sie frömmelt, frohlockt, droht, wimmert, singt, ist am Ende leer geschossen und am Boden. Sie spielt bravourös eine ganze Palette von Gefühlsregungen.“ kulturkritik.ch

Mit Julia Kreusch, Yanna Rüger, Christian Baumbach, Alexander Maria Schmidt, Julie Bräuning
Regie
Jörg  Schwahlen
Bühne
Nadia Schrader
Dramaturgie
Karolin Trachte
Kostüme
Ina Rohlfs
Licht
Benjamin Wenger
Dramaturgische Beratung
Lukas Bärfuss
Regieassistenz
Margrit Sengebusch
Kostümassistenz
Mitra Karimi

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