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Früchte des Zorns - Schauspielhaus Zürich
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Früchte des Zorns

Nach: John Steinbeck 
Inszenierung: Christopher Rüping 

Alle können es schaffen. Nur anstregen muss man sich, arbeiten, fleissig sein und sich nicht schonen. Dann können weder Armut noch Naturkatstrophen und schon gar nicht andere Menschen einen aufhalten. So ist zu Beginn von John Steinbecks epochalem Amerika-Epos die Familie Joad überzeugt und mit diesem Glauben zieht sie los in den goldenen Westen, wo überall Orangen wachsen und es Arbeit für jeden gibt. So heisst es. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Nicht jede*r kann es schaffen. Glück gehört dazu. Und Geld und Beziehungen und gelegentlich eine ordentliche Prise Verschlagenheit. Der feste Glaube an den amerikanischen Traum zersetzt sich allmählich, wird löchrig und zerbricht. Anders als in Ayn Rands Roman Der Streik, der den Erfolg des*der Einzelnen zum Massstab des Selbstwertes macht und der im Januar 2020 in der Halle im Schiffbau Premiere haben wird, können die Figuren in Steinbecks nobelpreisgekröntem Roman nicht ihr Schicksal in die Hände nehmen, denn ihre Hände sind gebunden. Als erste Inszenierung seiner Hausregie am Schauspielhaus Zürich inszeniert Christopher Rüping im Pfauen Steinbecks Geschichte zwischen Dürre und Sintflut, Paradies und Hölle. «Go West, go West / Where there’s fruit in every place / A smile on every face.»

 

 

«Der «Regisseur des Jahres» («Theater heute») jongliert mit der Materie, spielt mit raffinierten theatralen Tricks, kürzt naturgemäss, fokussiert – und zeichnet ein düstergraues Bild des Untergangs.» (NZZaS, 3.11.2019)

«Rüping widersteht der Perspektive von Steinbeck, einem allwissenden Erzähler, denn: Seine Armen, die Flüchtlinge, sind auf der Zürcher Bühne Phantasieprodukte der Reichen. Seine Lesart lässt die Geschichte der Migrantenfamilie als Story einer «Gucci-Gang» vom Stapel, einer zynisch-arroganten, menschenverachtenden Fünferbande von Edelrappern (Benjamin Lillie, Steven Sowah), Europopperinnen (Kotoe Karasawa, Wiebke Mollenhauer) und rührseligen Sozialromantikern in Nikes (Gottfried Breitfuss).» (NZZ, 28.10.2019)

«Im Lauf des Abends schälen sich aus dem pfirsichglatten Erzähltheater mit dem angesagten moralischen Anspruch bei bewusster politischer Diskretion, mit den dezidiert oberflächlichen Entertainment-Elementen und den doch eher subkutanen Dringlichkeits-Momenten vorsichtig eine ernsthafte Figurenliebe und ein wachsender Ensemblegeist heraus.» (Tages Anzeiger, 28.10.2019)

«Eine sehr dichte, reiche Romanlektüre auf der Bühne; und, was ich unbedingt auch sagen muss: grosses Schauspiel, tolle Schauspieler, die man in diesem neuen Zürcher Ensemble kennenlernen kann.» (SRF, 28.10.2019)

«Grandios (...), wie das Ensemble, allen voran Maja Beckmann und Nils Kahnwald, furios aufspielt.» (NZZaS, 3.11.2019)

«Optisch ist das Ensemble streng geteilt: in das schlichte Einheitsblau der Farmer­familie und den bunten Label-Fetisch-Mix der pfauenhaften Gucci-Gang, die den Takt vorgibt (Kostüme Lene Schwind). Das Sehnsuchts­land Kalifornien ist mit aufblasbaren Riesen­kakteen und Orangen­bäumen garniert (Bühne: Jonathan Mertz). Alles Luft.» (Republik, 29.10.2019)

«ein hochkomplexer, hochverdichteter Theaterabend» (nachtkritik.de, 26.10.2019)

«Hier fliesst alles zusammen. Herz und Hirn. Elend und Mitmenschlichkeit.» (Republik, 29.10.2019)

Inszenierung
Christopher Rüping
Bühne
Jonathan Mertz
Kostüme
Lene Schwind
Musik
Jonas Holle, Kotoe Karasawa
Licht
Gerhard Patzelt
Dramaturgie
Katinka Deecke
Alle Beteiligten anzeigen
Audience Development
Nico Grüninger
Theaterpädagogik
Katarina Tereh
Produktionsassistenz
Natascha Zander
Bühnenbildassistent
Kostümassistenz
Ulf Brauner
Regiehospitanz
Salome Bollinger
Kostümhospitanz
Maria Zuzanna Lüthi
Dramaturgiehospitanz
Eszter Zala
Inspizienz
Dagmar Renfer
Soufflage
Katja Weppler
Weniger Beteiligte anzeigen

Unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Schauspielhauses

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Live is live: Im Rahmen der Reihe Streamy Thursday – Theater zu Haus streamen wir ausgewählte Produktionen aus unseren Spielstätten im Pfauen und Schiffbau. Die Vorstellungen werden mit mehreren Kameras gefilmt, die verschiedenen Kameraperspektiven durch die Regisseur*innen der Inszenierung selbst gewählt und angesteuert.
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Streaming-Tickets sind ab dem 26. März hier erhältlich

Bildergalerie & Videos

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